Troja

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Troja Die Geschichte ist recht schnell erzählt: Während der Versöhnungsverhandlungen zwischen Sparta und Troja brennt Hectors Bruder Paris blind vor Liebe mit der schönen Helena durch und beschwört so einen unausweichlichen Konflikt herauf. Dabei wird das Unterfangen Helena zurückzuholen von purer Macht- und Eroberungslust der Griechen abgelöst.
Brad Pitt als Achilles agiert weit weniger peinlich, wie man im Vorfeld annehmen konnte, trotzdem wirkt er schon durch seine schmächtige Statur nicht unbedingt wie das Sinnbild eines großen Helden. Eric Bana als Hektor macht eine gute Figur und Orlando Bloom als dessen Bruder Paris wirkt wie ein trotziger Schulbub. Diane Krüger als Helena ist zwar der Hauptgrund des Gemetzels, steht aber wie alle weiblichen Akteure im Schatten der männlichen Mimen. Dass die Frau in einer von Männern dominierten Welt nur eine untergeordnete Rolle spielt wird dem Zuschauer sehr stark vor Augen geführt.
Was bleibt ist die große Offensive der Griechen gegen Troja und die Belagerung der Stadt, die mit der wohlbekannten Kriegslist des Trojanischen Pferdes gipfelt. Die monumentalen Schlachtszenen, sowie die einzigartigen Aufnahmen der gewaltigen griechischen Flotte lassen das Herz eines jeden Historienfilm-Liebhabers höher schlagen. Aber die Schlachten nehmen nicht den Hauptteil des Streifens ein, es bleibt auch Raum für Nebenhandlungen und Gefühle. Mit der Geschichte nimmt man es in Troja nicht ganz so genau. Der Film will eher unterhalten, als Geschichte lehren. Als Kritik muss sich der Streifen eine etwas dünne Atmosphäre gefallen lassen – vor allem meint man die Schlacht samt Belagerung dauert nur wenige Tage, dabei nahm sie in Wirklichkeit mehrere Jahre in Anspruch.
Fazit: Troja schlägt nach Gladiator ein weiteres Kapitel des ‚Sandalenfilms“ auf, erreicht aber nicht ganz dessen emotionale Tiefe und Spannung. Trotz der Kritikpunkte ein wirklich sehenswerter Film und schon jetzt ein Höhepunkt des cineastischen Jahres 2004.