Der Untergang

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Der Untergang Bernd Eichinger hat die creme de la creme deutscher Schauspieler versammelt (Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Juliane Köhler, Götz Otto, Heino Ferch…), um Hitlers letzte Tage nach dem gleichnamigen Essay des Historikers Joachim Fest und den Aufzeichnungen der Hitler-Sekretärin Traudl Junge auszuleuchten. Berlin ist von den Alliierten Mächten eingekesselt und der Gürtel um die Stadt respektive den Führerbunker zieht sich immer enger. Die Schauplätze wechseln zwischen Gefechtsständen, Lazarett und der Kommandozentrale sprich des Führerhauptquartiers hin und her, wobei die unmittelbare Nähe und Umgebung Hitlers die meiste Aufmerksamkeit zuteil wird. Hitlers Konflikte mit den Offizieren, sein Verhältnis zu Schäferhund, Eva Braun und seiner Sekretärin werden in erschreckender Detailgenauigkeit dargestellt. Dabei schafft es der Untergang dass sich der Kinogänger nicht mit den NS-Monstern identifiziert und diese glorifiziert werden, sondern die Sinnlosigkeit, die absolut realitätsfernen Fantasien und die haarsträubenden Befehle des Führers ein ums andere mal ein Kopfschütteln beim Zuschauer hervorrufen. Allen voran Bruno Ganz verkörpert den fleischgewordenen Wahnsinn des Adolf Hitler mit allen Facetten in Perfektion. Mal zeigt der Führer fast schon ein “menschliches” Gesicht und väterliche Züge im Umgang mit Kindern, seiner Sekretärin und den erfolgreichen Soldaten, weshalb ihm auch seine Getreuen bedingungslos zu Füßen liegen – im nächsten Moment wieder seine im Siegeswahn getroffenen Befehle, die keine Widerargumente zulassen.
Der Zwiespalt zwischen bedingungslosem Gehorsam und Befehlsausführung sowie dem eigenen vernünftigen Denken und Handeln zieht sich durch die Reihen der Oberen, wobei letzteres nur äußerst vorsichtig ausgesprochen werden darf.
Der größte Schauer wird spürbar, als Magda Goebbels (Corinna Harfouch) ihre sechs schlafenden Kinder vergiftet. Einem nach dem anderen drückt sie den Kiefer zusammen und zermalmt so die Zyankali-Kapseln, was noch ein Zucken zur Folge hat – und dann den Tod. Allein in dieser Sequenz spiegelt sich die ganze Absurdität von Hitlers Apokalypse wieder.
Man fühlt jede der 155 Minuten der düsteren Stimmung, der unsagbaren Beklemmung, der allgegenwärtigen Angst und eine Art Mitschuld am eigenen Körper. Nie hat mich ein Film so aus dem Alltag gerissen, so getroffen und bewegt dass es eine Zeit dauert, bis ich wieder in meinem Leben angekommen bin. Man geht danach nicht einfach so noch ein Bier trinken, man kehrt in sich und versucht das Gesehene zu verarbeiten… ein Meilenstein!