Puerto Rico

      Comments Off on Puerto Rico
Puerto Rico - Alea

Spielerzahl: 3 – 5
Alter: 12 +
Dauer: 90 – 150 Minuten
Autor: Andreas Seyfarth
Verlag: Alea
Jahrgang: 2002

Spielziel/Einleitung

Wir befinden uns in Puerto Rico nach Entdeckung und Besiedelung der „Neuen Welt“. Die Spieler wählen verschiedene Rollen, um zum Beispiel Gebäude zu errichten, Arbeiter (Kolonisten) anzuheuern, Waren zu produzieren und diese entweder im Handelshaus zu verkaufen, oder zu verschiffen. Einige Aktionen bringen Dublonen und andere wiederum Siegpunkte. Während die Dublonen Mittel zum Zweck sind, gewinnt am Spielende der Spieler, der die meisten Siegpunkte besitzt.

Beschreibung

Jeder Spieler erhält seinen eigenen Spielplan, der die Ablagefelder für 12 Gebäude und 12 Plantagen enthält. In der Tischmitte liegt der Ablageplan, auf dem sich alle noch zur Verfügung stehenden Gebäude befinden. Jeder Spieler startet mit einigen Dublonen (je nach Spielerzahl 2, 3 oder 4) und einer Plantage (Indigo oder Mais). Es gibt fünf verschiedene Warensorten: Indigo, Mais, Zucker, Tabak und Kaffee. Grundmotor des Spieles sind die 8 verschiedenen Rollen (die alle zu einer bestimmten Aktion berechtigen), aus denen der Spieler, der an der Reihe ist eine auswählt. Wobei normalerweise alle Spieler reihum die vorgegebene Aktion ausführen dürfen, allerdings erhält nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat ein besonderes Privileg.

Es sind folgende 8 Rollen im Spiel: Der Siedler: Wird der Siedler gewählt, suchen sich reihum alle Spieler aus den offen ausliegenden Plantagen (es liegt immer eine Plantage mehr aus, als Spieler teilnehmen) eine aus und legen sie bei sich auf den Spielplan. Nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat, darf sich als Privileg einen Steinbruch anstatt einer Plantage nehmen. Dieser verbilligt später den Kauf eines Gebäudes um eine Dublone.

Puerto Rico - Alea

Der Bürgermeister: Durch den Bürgermeister kommen Kolonisten ins Spiel. Diese sind notwendig, um die Funktion der Gebäude zu gewährleisten und die Plantagen zu bewirtschaften. Anfangs liegt auf dem Kolonistenschiff pro Spieler nur ein Kolonist, später auch durchaus mehr. Nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat erhält als Privileg einen Kolonisten extra aus dem allgemeinen Vorrat.

Der Baumeister: Wird der Baumeister gewählt, dürfen die Spieler ein noch zur Verfügung stehendes Gebäude errichten. Nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat, erhält das gewählte Gebäude eine Dublone billiger.

Der Aufseher: Wird der Aufseher gewählt, produzieren alle Spieler entsprechend ihrer Plantagen und Gebäude Waren. Die Vergabe der Waren läuft reihum, so kann es durchaus passieren, dass die hinteren Spieler leer ausgehen, wenn sich nicht mehr genügend Waren im Vorrat befinden. Der Spieler, der die Rolle gewählt hat, bekommt als Privileg einen Warenstein zusätzlich, aber nur von einer Sorte, die er auch produziert. Diese Rolle ist äußerst vorsichtig zu wählen, denn es kann schnell passieren, dass sie den anderen Spielern mehr nutzt, als einem selbst.

Puerto Rico - Alea

Der Händler: Wird der Händler gewählt, dürfen die Spieler im Handelshaus Waren verkaufen. Allerdings gibt es nur 4 freie Ablagefelder, die 4 unterschiedliche Waren aufnehmen können. Jeder Spieler darf dabei nur eine Ware verkaufen. Hat ein Spieler nur Waren, die schon im Handelshaus verkauft wurden, ist für ihn ein Verkauf nicht möglich. Der Verkaufserlös richtet sich nach der Warensorte und ist das ganze Spiel gleich: Mais – 0, Indigo – 1, Zucker – 2, Tabak – 3, Kaffee – 4 Dublonen. Nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat, erhält als Privileg eine Dublone mehr als Verkaufserlös. Sind alle 4 Warenfelder besetzt, wird das Handelshaus für folgende Runden geleert.

Der Kapitän: Durch die Rolle des Kapitäns werden die zur Verfügung stehenden Waren verschifft, um Siegpunkte einzufahren. Hierbei sind alle Waren gleichwertig! Es stehen 3 verschiedene Schiffe zur Verfügung, die unterschiedlich viele Waren aufnehmen können. Hierbei gibt es allerdings Einschränkungen: Auf jedem Schiff darf sich nur eine Warensorte befinden. Keine Warensorte darf sich auf mehreren Schiffen befinden. Nur der Spieler, der die Rolle gewählt hat, darf sich als Privileg einen Extrasiegpunkt nehmen. Am Ende der Kapitänsphase darf jeder Spieler nur noch einen Warenstein übrig haben, alle weiteren muss er abgeben (es sei denn er besitzt ein bestimmtes Gebäude, das ihm das Lagern mehrerer Steine bzw. Sorten erlaubt).

Der Goldsucher (2x): den Goldsucher gibt es im Gegensatz zu den anderen Rollen gleich 2 mal. Vom Goldsucher hat auch nur der Spieler, der den Goldsucher wählt einen Vorteil: er nimmt sich eine Dublone Wird eine bestimmte Rolle in einer Runde nicht gewählt, wird sie mit einer Dublone zusätzlich attraktiver gemacht, d.h. wird diese Rolle später von einem Spieler gewählt erhält er diese Dublone(n). So wird auch eine vielleicht unattraktive Aktion früher oder später ausgeführt.

Puerto Rico - Alea

Die Gebäude: Es gibt 5 große Gebäude (jedes nur 1 mal vorhanden), die gleich 2 der 12 Plätze für Gebäude beanspruchen. Diese Gebäude bringen eine bestimmte Anzahl an Extrasiegpunkten am Spielende Die 12 normalen Gebäude sind jeweils 2 mal vorhanden. Sie berechtigen zu besonderen Aktionen oder Privilegien. So berechtigt z.B. das Kleine Lagerhaus zum Lagern einer Warensorte nach Ende der Kapitänsphase. Ansonsten würden diese Waren wohl verfallen Zu guter Letzt gibt es noch die Produktionsgebäude. Diese sind zur Produktion von Waren notwendig. Alle Waren (außer Mais) können nur produziert werden, wenn sich eine Plantage zusammen mit dem entsprechenden Produktionsgebäude auf dem Spielplan des Spielers befinden Alle Gebäude müssen mit einem (oder mehreren) Kolonisten besetzt sein, um ihre Funktion zu erfüllen. Auf jedem Gebäude ist der Kaufpreis und die Siegpunkte, die es bei Spielende wert ist abgedruckt.

Spielende Das Spiel kann auf 3 verschieden Arten beendet werden:
– Die Kolonisten reichen nicht mehr aus, um das Kolonistenschiff zu füllen
– Der letzte zur Verfügung stehende Siegpunktchip wird vergeben
– Ein Spieler baut sein 12. Gebäude (bzw. deckt das 12. Ablagefeld für Gebäude ab)
Die Spieler zählen alle im Spiel erworbenen Siegpunktchips, dann addieren sie alle Siegpunkte ihrer Gebäude dazu und zuletzt ermitteln sie eventuell ihre Extrasiegpunkte, die sie für eines der 5 großen Gebäude erhalten. Der Spieler der jetzt in Summe die meisten Punkte besitzt gewinnt das Spiel.

Fazit

Was ist schon alles im Vorfeld an Lobeshymnen über dieses Spiel ausgeschüttet worden – und was wird jetzt, nach der Veröffentlichung noch an Diskussionen und Erfahrungsaustausch folgen? Man könnte es auch die verzweifelte Suche nach der ultimativen Siegstrategie nennen. Leute – seht es ein: die gibt es bei Puerto Rico nicht. Wenn man mit halbwegs erfahrenen Puerto Rico-Spielern am Tisch sitzt, wird man gegen jede Strategie eine Gegenmaßnahme erfahren.

Kein anderes Spiel der letzten Jahre bietet einen solchen Tiefgang und ist dermaßen durchdacht, ohne übermäßig komplex zu sein. Alles hat seinen Platz, sodass auch Anfänger nach 2-3 Spielrunden mit den verschiedenen Rollen und den dazugehörigen Aktionen vertraut sind. Die Gebäude und ihre Sonderfunktionen sind dagegen nicht gerade übersichtlich und so erweist sich die richtige Gebäudewahl gerade für Neulinge als nicht einfach. Die Gebäudewahl ist bei Puerto Rico. Fast die wichtigste Aktion, da man sich in seiner Strategie mehr und mehr festlegt.

Puerto Rico - Alea

Optisch ist das Spiel schön anzusehen und die Handschrift von Franz Vohwinkel (Grafik) ist unverkennbar. Was macht Puerto Rico so interessant?

Da sind zunächst einmal die vielfältigen Möglichkeiten. Es macht Spaß zu sehen, wie sich das eigene “Reich” entwickelt. Trotzdem man nicht wirklich gegeneinander agiert, weist das Spiel doch ein nicht unbeträchtliches Maß an Interaktion auf. Man ist als Spieler ständig an der Reihe, kann den Gegnern einiges vermasseln und durch den Zustand des permanenten Mangels (an Geld und Waren) muss man alle Aktionen sehr aufmerksam verfolgen, will man den Gegnern durch eine gewählte Rolle nicht mehr helfen, als man selbst davon Nutzen trägt. Im Gegensatz zum vom Tiefgang her ähnlichen “Fürsten von Florenz” verzeiht Puerto Rico im Frühstadium des Spiels noch den ein oder anderen Fehler. Das macht das Spiel auch für Anfänger spannend und interessant. Wir hatten in unseren Runden stets einen recht knappen Ausgang des Spieles, trotz unterschiedlicher Strategien, was ein Zeichen für eine gute Spielbalance ist.

<pwährend die=”” erste=”” runde=”” noch=”” locker=”” 2=”” 1=”” stunden=”” verschlungen=”” hat,=”” wird=”” man=”” mit=”” einer=”” halbwegs=”” erfahrenen=”” kaum=”” über=”” kommen=”” (ohne=”” aufbauen)=”” -=”” was=”” für=”” ein=”” spiel=”” dieses=”” anspruchs=”” absolut=”” ok=”” ist.=”” in=”” unseren=”” spielrunden=”” kam=”” puerto=”” rico=”” stets=”” sehr=”” positiv=”” an!!=”” <=”” p=””>

Eine lockere Familienrunde oder “Wenigspieler” dürften sicher nicht die richtige Zielgruppe für Puerto Rico sein. Ansonsten kann das Spiel eigentlich jedem empfohlen werden, der Aufbauspiele mit einem hohen Maß an strategischen Möglichkeiten mag und sich von der Materialflut und dem etwas beschwerlichen Regeleinstieg nicht abschrecken lässt. Die reichhaltige Ausstattung und der angemessene Preis von ca. 25 Euro machen Puerto Rico zum Pflichtkauf schlechthin.

Spielhilfe

Weil man bei Puerto Rico nie so recht weiß wohin mit dem ganzen Material, habe ich ein Spieltableau entwickelt, auf dem alle Materialien ihren Platz finden.

Einfach downloaden, entpacken und ausdrucken. Spielhilfe (2,27 MB)

Puerto Rico - Alea

Meine Wertung

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz

Mehr Wertungen zu diesem Spiel