Spielerzahl: 3 – 5
Alter: 8 +
Dauer: 20 Minuten
Autor: Susumu Kawasaki
Verlag: Z-Man Games
Jahrgang: 2005
Kompaktkritik
Spiele aus Fernost sind gewaltig im Kommen. 2006 zur Spiel gab es noch ausschließlich Kleinstauflagen zu sichten und zu erwerben – optisch bestenfalls auf Prototypniveau. Inzwischen haben sich Autoren und Verlage etabliert und so finden mittlerweile reihenweise diese zum Teil ungewöhnlichen Designs den Weg zu größeren Verlagen (Traders of Carthage, Fairytale, Master of Rules). All diese Spiele glänzen durch frische, originelle Ideen. So auch R-Eco?
Nun, wenn man die Lupe parat hat, um die winzigste Regel zu entziffern, gestaltet sich der Einstieg sehr einfach: Die Spieler starten mit 3 Handkarten. Ist man an der Reihe, legt man beliebig viele Karten einer Sorte (es gibt derer 4) an die dazu passende „Fabrikkarte“. Diese produziert ständig Müll in Form von zufällig aufgedeckten Karten vom Stapel, und zwar immer eine Karte mehr, als man gerade dort abgelegt hat.
Das Ablegen von Karten verpflichtet zur Aufnahme aller bereits liegenden Müllkarten. Ist das nicht klasse? Nur bedingt, denn das Handkartenlimit beträgt lediglich 5 Karten und alle überzähligen Karten landen auf der illegalen Deponie, die dem Spieler Minuspunkte beschert. Spielen von Handkarten ist Pflicht, aber damit sich nicht alles so negativ anlässt, bekommt der Spieler, der mindestens das vierte Gut (es gibt auch Karten, welche gleich zwei Güter zeigen) an eine Fabrik legt, einen Siegpunktchip dieser Sorte. Diese Chips sind von 0 bis 5 aufsteigend sortiert. Besonders gemein ist ein „-2“ Chip, der sich dazwischen geschmuggelt hat – den will nämlich niemand haben. Ein feines Regeldetail sorgt dafür, dass ein Spieler nicht zufällig arg gebeutelt wird, denn die Chips kommen erst zur Wertung, wenn man mindestens zwei derselben Sorte besitzt. Wurde der letzte Chip einer Sorte vergeben, endet das Spiel … und das kann ganz schön plötzlich geschehen.
R-Eco erblickte eigentlich bereits 2006 das Licht der Welt. Damals unter dem Label „Japon Brand“ in einer Miniauflage. Nun hat es seine wohlverdiente Beachtung und Neuauflage erfahren. Die Grafik wurde nahezu 1:1 übernommen und gewinnt wohl keinen Schönheitspreis. Sie transportiert das (ungwöhnliche und originelle) Thema aber passend und witzig.
Die kleine Schwäche des Spiels möchte ich kurz einmal anreißen: Es kommt erst richtig Spannung auf, wenn die ersten „-2“ Chips offen liegen. Dann geht das Belauern los, bis sich entweder jemand erbarmt, einen davon zu nehmen, oder ein unglücklicher Mitspieler zugreifen muss.
So gesehen ein tolles, regelschlankes Spiel mit einem angemessenen Glücksfaktor, das sich locker von der Hand spielt und auch Spieleinsteiger nicht überfordert. Daumen hoch!
Meine Wertung
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz |