Berühmte Bauwerke von der Antike bis zur Gegenwart
Spielerzahl: 2 – 5
Alter: 8 +
Dauer: 20 – 30 Minuten
Autor: Thomas Fackler
Verlag: Prestel
Jahrgang: 2002
Spielziel/Einleitung
Es gilt hier die Bauaufträge 24 berühmter Gebäude von der Antike bis zur Neuzeit zu erfüllen. Mit Schnelligkeit und Taktik versuchen sich die 2-5 Spieler bei diesem Unternehmen. Wer es schafft als erster 13 Punkte für sich zu verbuchen, geht als Sieger hervor.
Beschreibung
Im Spiel befinden sich 24 große Ablagetafeln (Bauaufträge), auf denen die Gebäude abgebildet sind. Auf den 64 kleineren Tafeln sind deren Bauteile zu sehen. Manche Gebäude setzen sich aus 2, andere aus 3 Einzelteilen zusammen. Jeder Spieler besitzt kleine runde Plättchen (Markierungschips), mit denen im Laufe des Spieles die Punkte angezeigt werden. Große runde Holzklötze (Startsteine), auf denen sich die Zahlen 1-5 befinden, geben die Spielreihenfolge vor. Zunächst werden die Bauaufträge gemischt, die obersten 4 werden offen nebeneinander ausgelegt. Diese Gebäude gilt es zunächst nachzubilden. Die restlichen bilden einen offenen großen Stapel.
Die kleinen Tafeln mit den Bauteilen werden auch gemischt, jedem Spieler 2 ausgeteilt und die restlichen in 5 gleich hohen verdeckten Stapeln aufgetürmt. Danach wird auf jeden dieser Stapel ein Abdeckteil gelegt, das jeweils ein anderes Symbol zeigt. Die Startsteine mit den Nummern werden verdeckt gemischt und jedem Spieler einer davon ausgeteilt. Jetzt haben wir die Spielreihenfolge für den ersten Zug. Jeder Spieler wählt einen der 5 verdeckten Stapel, legt diesen vor sich ab und stellt an dessen Stelle seinen Startstein. Haben alle Spieler einen Stapel vor sich liegen, werden diese gleichzeitig durchsucht. Dabei ist zu beachten, dass die Reihenfolge der Teile nicht verändert wird. Die Spieler wählen ein Bauteil des Stapels aus (vorzugsweise eines der 4 ausliegenden großen Gebäudetafeln) und legen danach den Stapel zurück auf einen der 5 Plätze. Der schnellste Spieler hat dabei noch die Auswahl, welchen Startstein er nimmt.
Jetzt hat jeder Spieler 3 Bauteile vor sich liegen (die beiden vom Anfang + das gerade ausgewählte). Sind alle Spieler damit fertig, beginnt die Bauphase. Die Zahl des Startsteins, die jetzt jeder Spieler vor sich hat gibt vor, in welcher Reihenfolge gebaut werden darf. Dazu legt der Spieler, der an der Reihe ist, eines seiner 3 Bauteile auf eine der 4 ausliegenden Gebäude, sofern er über ein passendes Teil verfügt. Ist dies nicht der Fall, oder will ein Spieler kein passendes Teil ablegen, gibt er eines seiner Teile verdeckt unter einen beliebigen Teilestapel. Jedes passende Bauteil, das auf eine der Gebäudetafeln gelegt wurde, markiert der Spieler mit einem seiner Farbchips.
Ein Gebäude wird abgerechnet, sobald das letzte Bauteil davon abgelegt wurde. Als Belohnung erhält der Spieler der einen Auftrag mit dem letzten Bauteil abschließt 2 Chips seiner Farbe. Die Farbchips werden von den Spielern gesammelt und stellen deren Punkte dar. Jetzt kommen alle fertigen Gebäude samt Bauteile aus dem Spiel. Gebäude, die noch nicht begonnen wurden, werden wieder unter den Gebäudestapel gelegt und kommen erst viel später wieder ins Spiel. Anschließend werden die ausliegenden Gebäude auf 4 ergänzt und eine neue Runde beginnt. Spielende und Sieger: Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler 13 Chips seiner Farbe erworben hat. Noch auf den Gebäuden ausliegende Chips zählen dabei nicht.
Fazit
Material: Zunächst einmal fällt die tolle Qualität des Spielmaterials auf. Die Gebäudetafeln sind sehr schön anzusehen und sehr dick von der Beschaffenheit. Das gleiche gilt für die Bauteile. Die Startsteine aus Holz sind sehr griffig und bullig – fast etwas zu bullig.
Für Freunden von historischen Bauwerken liegen dem Spiel Beschreibungen zu allen Gebäuden mit ausführlichen Hintergründen und Informationen bei. Die Anleitung ist gut bebildert und kommt mit wenigen klaren Regeln aus. Der einzige Kritikpunkt sind die Plättchen in den Spielerfarben. Sie fallen von der Qualität her zum restlichen Material deutlich ab und auch die Farbwahl ist recht unglücklich geraten. Weiß und grau, bzw. schwarz und dunkelblau sind bei schlechtem Licht nicht leicht zu unterscheiden (… und wer nimmt schon freiwillig grau?). Sicher wollte man das ganze Spiel von der Farbgebung her in dezenten Tönen halten, aber hier hätten leuchtendere Farben die Spielbarkeit etwas verbessert. Das Spiel: Das Architekturspiel kommt mit interessanten, teils innovativen Mechanismen daher.
Dabei gefragt ist eine Mischung aus Schnelligkeit, Merkfähigkeit und Taktik. In unseren Runden kam das Spiel überwiegend gut bis sehr gut an, allerdings gab es auch konträre Meinungen von Spielern, denen das Spiel weniger zusagte. Das Spiel spielt sich flüssig und relativ leicht. Die Spieldauer von 20-30 Minuten ist durchaus einzuhalten. In allen Besetzungen ist das Architekturspiel zu empfehlen, aber je höher die Besetzung, desto mehr ist Schnelligkeit gefragt. In seltenen Konstellationen kann es zu einer Stockung im Spielsystem kommen, wenn sich z.B. 2 Spieler ,belauern” – d. h., beide haben ein Bauteil vom gleichen bereits angefangenen Gebäude und keiner will sein Teil als erstes legen, um einen Chip mehr zu bekommen. Trotzdem ist das Architekturspiel für mich eines der besten Spiele (wenn nicht das beste), das in Essen 2002 erschienen ist.
Weitere Infos
Mittlerweile gibt es auch eine Ausgabe zu New York: Das Architekturspiel New York. Hier kommen ausschließlich Gebäude der Stadt zum Einsatz, z.B. das Empire State Building, die Freiheitsstatue, die Brooklyn Bridge oder das Metropolitan Museum.
Meine Wertung
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz |