Jud Süß – Film ohne Gewissen

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Jud Süß - Film ohne Gewissen In Jud Süß – Film ohne Gewissen wird die Geschichte des Filmschauspielers Ferdinand Marian erzählt, der 1940 die Hauptrolle in dem erfolgreichsten Propagandafilm der Nazizeit, “Jud Süß” spielte. Marian, der zuerst die Rolle ablehnt, beugt sich aber doch dem Willen des Ministers und denkt schließlich vor allem an seinen eigenen Ruhm. Diese Rolle macht Marian in seiner Zeit weltberühmt.
Oskar Röhler schart die Topriege der deutschen Schauspielkunst um sich, um dem Stoff Nachdruck zu verleihen (Tobias Moretti – OK, er ist Österreicher, Moritz Bleibtreu, Martina Gedeck, Armin Rohde, Rolf Zacher…), doch das alleine macht noch keinen guten Film aus. Gipfel der Peinlichkeiten: Moritz Bleibtreu als Göbbels. Viel zu überzogen mit immer denselben Gesten tötet jede Szene mit ihm schon bald den Nerv des Zuschauers. Dagegen brilliert und dominiert Tobias Moretti (als Ferdinand Marian), der seinerzeit als seichter Serienkommissar Rex im deutschen Fernsehen bekannt wurde das Geschehen. Ebenso Martina Gedeck verkörpert Marians Frau mit viel Stolz und Anmut. Armin Rohde kann sich hier mit seiner Nebenrolle leider nicht so recht in Szene setzen.
Jud Süß – Film ohne Gewissen weiß eigentlich nicht wirklich was er sein will. Er ist keine Dokumentation, dazu werden viele Ereignisse verfälscht und ins Lächerliche gezogen. Das passt nicht zum Grundtenor des Films. Dazu wird das Kriegsende einfach übersprungen und die Sexszene mit Gudrun Landgrebe am offenen Fenster vor fliegenden Bomben – da wird einem Angst um den Deutschen Film. Unterm Strich dominiert also die Provokation und das ist fürs heutige Kino zu wenig um zu bestehen.