Guatemala Café

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Guatemala Cafe - Eggertspiele

Spielerzahl: 2 – 4
Alter: 10 +
Dauer: 45 – 60 Minuten
Autor: Inka Brand, Markus Brand
Verlag: Eggertspiele
Jahrgang: 2007

Spielziel/Einleitung

Guatemala ist neben Textilien vor allem für seinen Kaffee bekannt. Dieses Hintergrunds nahm sich das Autorenpärchen Inka und Markus Brand an, um ein Spiel zu kreieren, das sich um das Verschiffen und den Anbau der koffeinhaltigen Leckerei dreht. Die Spieler versuchen ihre Plantagen strategisch günstig zu platzieren und zu erweitern und – wenn möglich – mit dem Hafen zu verbinden, um so die meisten Siegpunkte zu bekommen.

Beschreibung

Das Spiel besteht aus zwei verschiedenen Spielplänen, die jeweils beidseitig bedruckt sind: Dem Anbaugebietsplan (auf diesem werden die Lagerhütten, Arbeiterinnen und Schiffe, später auch die Wege verteilt) und dem Plantagenplan (dort werden die erworbenen Teile dann eingesetzt). Jeder Spieler erhält eine bestimmte Menge an Kaffeesäcken zugeteilt. Die Kaffeesäcke gibt es, analog zu den Farben der Lagerhütten, Arbeiterinnen und Schiffen in 5 verschiedene Farben.

Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten: 1. Er bewegt den Einkäufer (dieser bewegt sich um den Anbaugebietsplan) und nimmt sich aus der Spalte oder Reihe, in der dieser zum Stehen kommt, bis zu 3 Teile. Die Preise richten sich stets nach den Feldern des Plantagenplanes, auf dem die Teile platziert werden. Für Lagerhütten, Arbeiterinnen und Schiffe stehen nur bestimmte Felder zur Verfügung. Dazwischen laufen kleine Pfade, auf denen Wege abgelegt werden können. Die Lagerhütten bringen in Kombination mit gleichfarbigen Arbeiterinnen bei den Wertungen Siegpunkte. Durch die Schiffe lassen sich diese noch vervielfachen, sollte die Lagerhütte durch einen Weg mit dem Hafen verbunden sein.

Guatemala Cafe - Eggertspiele

2. Er löst eine Wertung aus. Dazu bewegt er ebenfalls den Einkäufer und nimmt sich anstatt der Teile einen der ausliegenden Kaffeesäcke. Die Farbe des Kaffeesackes gibt an, in welcher Farbe Siegpunkte ausgeschüttet werden, und zwar für alle Spieler, die in dieser Farbe eine Lagerhütte nebst Arbeiterinnen besitzen. Vor jeder Punktevergabe haben reihum alle Spieler die Möglichkeit, diese Wertung durch Abgabe eines entsprechendfarbigen Kaffeesackes zu blockieren und somit die Punktvergabe zu verhindern.

Unabhängig vom Ausgang einer Wertung erhält der Spieler einen festen Geldbetrag. Dies ist die einzige Möglichkeit, in diesem Spiel an Geld zu kommen. Abgelegte Kaffeesäcke (aus Wertungen) werden auf der Siegpunktleiste abgelegt, und zwar beginnend vom letzten Feld.

Das Spielende tritt ein, sobald ein Spieler auf der Siegpunktleiste die Felder der Kaffeesäcke erreicht oder überquert.

Fazit

Beim Öffnen der Schachtel kommt einem neben wunderbar reichhaltigem Material (2 große doppelseitige Spielpläne, haufenweise Kaffeesäcke, Arbeiterinnen, Lagerhütten, Schiffe und Legestäbchen aus Holz, dicke Plättchen und Geldstücke aus Pappe) auch der Duft von Kaffeebohnen entgegen. Manche sagen, es würde übelst stinken. Ich kann das aber nicht bestätigen. Eine schöne Idee, einfach eine Handvoll echter Kaffeebohnen beizulegen. Das verleiht dem Spiel gleich ein besonderes Flair. Der Reiz, sofort losspielen zu wollen, ist noch größer!

Der Einstieg zum Kaffeeanbauen gestaltet sich als wenig problematisch: Einkäufer weitersetzen, Teile nehmen, einsetzen und bezahlen. Ab und zu eine Wertung auslösen, um Punkte und vor allem Geld zu bekommen. Das gestaltet sich äußerst flüssig und macht immensen Spaß. Die Spielregel ist zwar lückenlos, allerdings wenig bebildert und somit ziemlich nüchtern.

Guatemala Cafe - Eggertspiele

Taktisch gesehen bietet es sich an, Lagerhütten von den Farben zu errichten, von denen man selbst viele Kaffeesäcke besitzt, denn dadurch kann man die Wertungen recht gut beeinflussen und geht sicher, dass diese seltener von Mitspielern blockiert werden können. Bewährt hat sich das „Schmarotzen“, also das Errichten einer gleichfarbigen Lagerhütte am Weg eines Gegenspielers. Dadurch forciert man die Wertung in dieser Farbe und die Erfolgschancen sind recht hoch, da mindestens zwei Spieler das gleiche Interesse verfolgen. Mit einer „Monopolstellung“ kommt man nur zum Erfolg, wenn die anderen Spieler unachtsam sind und dies zulassen.

Alles könnte so schön sein, wenn, ja wenn der abrupte Schluss nicht wäre. Die Arbeiterinnen, die Lagerhütten und die besten Plätze sind vergeben, und es geht gegen Ende nur noch darum, seine Wertung durchzubringen, oder eben einem anderen Spieler gelingt dies. Leider ist das durch die Blockaderegel nur bedingt zu verhindern, gibt es doch für den potentiell Führenden durch die 3 (bzw. 4) Schritte des Einkäufers schnell wieder die Chance, das Spiel zu beenden. Dieses plötzliche Ende zerstört den harmonischen Spielverlauf und will nicht so recht zu diesem ansonsten sehr stimmigen Spiel passen. War die ursprüngliche Version (hier unter Regelvariante beschrieben) wirklich so viel glücksabhängiger? Sicher, ein wenig, aber diese Leichtigkeit würde dem Charakter des Spieles viel eher gerecht.

Regelvariante

Hierzu zitiere ich die beiden Autoren: „Wenn ihr Guatemala Café einmal in der ursprünglichen „Hippodice“ – Version spielen wollt, dann geht das wie folgt: Alle Kaffeesäcke kommen in den Beutel. Die Wertungsfelder werden zufällig belegt. Kommt es zu einer Wertung, wird immer ein neuer Sack aus dem Beutel nachgezogen. Blockieren ist nicht mehr möglich. Sobald ein Spieler mit seinem Siegpunktmarker die abgelegten Kaffeesäcke erreicht, endet das Spiel und es kommt zur Schlusswertung. Hier werden noch einmal alle Kaffeesorten, die insgesamt am wenigsten gewertet wurden, einfach (d. h. ohne Schiffswertung) gewertet und die entsprechenden Plantagen erhalten Punkte. (Beispiel: Braun, rot und schwarz wurden je viermal gewertet. Weiß und beige nur zweimal. Alle Weißen und Beigen Plantagen erhalten nochmals einfache Punkte.)“

Meine Wertung

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz

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