Germain ist als Lehrer ziemlich frustriert, weil seine Schüler mehr Interesse an Albernheiten haben, als an Literatur. Das Ergebnis eines Essays über ihr letztes Wochenende ist deshalb auch sehr enttäuschend. Bis auf den Aufsatz des introvertierten Claude, dessen Zeilen den Lehrer wirklich berühren. Mit einem hohen Maße an Beobachtungsvermögen schreibt Claude ein ums andere Mal fesselnde Geschichtchen und Germain beschließt den Schreiberling zu fördern. Nach und nach verfällt er dessen Texten förmlich und die Situation scheint aus dem Ruder zu laufen.
Man kann gut nachvollziehen, wie der Lehrer seinen besonderen Schüler fördert und seiner Geschichte mehr und mehr verfällt. Im Gegensatz dazu verläuft die Wandlung des Schülers vom schüchternen Außenseiter zum selbstbewussten Schreiber mehr und mehr unglaubwürdig. Die sich verstärkende Verehrung und das Begehren der Frau des Freundes nimmt fast schon psychische Formen an, kann aber durchaus fesseln. Das letzte Filmdrittel wird immer mehr zum Märchen, fernab vom Realistischen – das ist etwas schade, denn das unverbrauchte originelle Thema hätte mehr verdient gehabt.
In ihrem Haus
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