Auch in unserem digitalen Zeitalter gehört Brettspiel-Hobby zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Menschen. Das Angebot an Brettspielen auf dem Markt ist groß: Es gibt Brettspiele für Familien, Kinder, Brettspiele über historische Ereignisse, Filme und Bücher, kooperative Brettspiele, strategische Brettspiele und Brettspiele, die perfekt für Partys geeignet sind … Ob man einen richtigen Spieleabend für Freunde oder einen regnerischen Abend zu Hause überbrücken kann, ist das Brettspiel immer eine gute Option.
Im Unterschied zu anderen Spielen wie Casinospiele auf Webseiten, book of oz und anderen Glücksspielplattformen verbessern Brettspiele auch unsere kognitiven Fähigkeiten und strategisches Denken. Und die ersten Brettspiele hat man bereits im Mittelalter genossen. Lesen Sie weiter, um mehr über die Geschichte der Brettspiele und Gesellschaftsspiele zu erfahren!
Mesopotamien, Ägypten
Die Geschichte der Brettspiele reicht weit zurück in die Vergangenheit. Das älteste bisher bekannte Brettspiel heißt das “Königliche Spiel von Ur”. Das Spiel wurde bei der Ausgrabungen der mesopotamischen Stadt UR im heutigen Irak entdeckt und sollte mehr als 4000 Jahre alt sein. Möglicherweise gab es aber auch vor diesem Spiel andere Brettspiele im Alten Ägypten, vor allem das Brettspiel „Senet“, das auf ca. 2’600 v. Chr. – 3’000 v. Chr. beziffert werden kann. Einige uralten Brettspiele weisen gewisse Ähnlichkeiten zu modernen Brettspielen auf – die wurden auch mit Spielfiguren auf den Bretten gespielt, während die anderen wie das „Königliche Spiel von Ur“ auf Sand gemalt wurden. Im heutigen Ägypten wurde ebenfalls ein anderes, auf 1’400 v. Chr. datiertes Brettspiel gefunden. Außerdem wurde laut Mythos das Brettspiel „Backgammon“ von Palamedes, dem griechischen Held, im 12. Jahrhundert erfunden.
Auch im alten China und England hatte man laut Forschungen Brettspiele genossen – bekannt ist das altchinesische Brettspiel für zwei Spieler „Go“, das in China auch Weiqi genannt wird, sowie Brettspiele aus Irland (ca. 2000 v. Chr.). In welchem Land Brettspiele tatsächlich erfunden wurden, ist bisher nicht bekannt, aber ganz klar haben Brettspiele eine lange Geschichte hinter sich. Die hatten einen religiösen Hintergrund und wichtige kulturelle Bedeutung – ein Papyrusbrett mit Steinen für „Senet“ wurde sogar im Grab von Tut-ench-Amun gefunden. Wissenschaftler vermuten, dass das Spiel Übergang vom Leben zum Tod symbolisieren sollte. Ein altägyptisches Brettspiel “Alquerque” war zum Beispiel in seinem Ursprung nichts anderes als eine Möglichkeit, Ausgang von Kriegen vorauszusagen. Eine Urform von “Mensch-ärgere-Dich-nicht” war ein altes indisches Brettspiel Pachisi.
Brettspiele in der Ära des Mittelalters, in der Renaissance und Neuzeit
Wie sind aber Brettspiele von den religiösen Spielen und Orakeln zu den modernen Klassikern herangewachsen? Im Mittelalter haben sich die antiken Spiele durch andere Länder verbreitet. Eine wichtige Rolle haben dabei Reisende und Händler gespielt, die die Urform von Backgammon nach Europa gebracht haben. Im 14. und 15. Jahrhundert sind die Brettspiele weltweit in der Beliebtheit gestiegen. Sie wurden nicht mehr nur von der Oberschicht gespielt. 18. und 19. Jahrhundert waren die Zeit, in der viele klassische Brettspiele entstanden sind. Im Jahre 1904 erfand Elizabeth Magee „Landlord’s Game“, das heute unter dem Namen Monopoly bekannt ist. Zu dieser Zeit entstand auch der Beruf des professionellen Spielers.
Brettspiele im 20.-21. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert war eine wichtige Epoche für Gesellschaftsspiele: Die zunehmende Wandlung in der Arbeitswelt führte dazu, dass Freizeitkultur sehr wichtig wurde. 1908 entstand der Klassiker “Mensch-ärgere-dich-nicht”. Das Spiel hat Josef Friedrich Schmidt erfunden. Im 20. Jahrhundert wurden auch “Risiko”, “Trivil Pursuit” und “Das Spiel des Lebens” erfunden. „Scotland Yard“ (1983) und „Die Siedler von Catan” (1995) haben die Brettspielbranche neu definiert. „Die Siedler von Catan“ von Klaus Teubner war ein strategisches Spiel, das auch heute als eines der erfolgreichsten Brettspiele in der Geschichte gilt. Interessant ist, dass die Brettspiele bis zu der letzten Zeit wichtige politische und kulturelle Ereignisse, sowie ideologische Absichten widerspiegelten. Das im Jahr 1968 in der DDR entwickelte Gesellschaftsspiel “Luna-Luna” widmete sich den Missionen der sowjetischen Mondsonde der Luna Serie. In der Ära des Nationalsozialismus in Deutschland hat man “Mensch-ärgere-dich-nicht” in “Durch Kampf zum Sieg” umgewandelt – das war ein Brettspiel mit nationalsozialistischer Symbolik.
Seitdem hat sich vieles geändert. Moderne Brettspiele sind Spiele mit Marvel-Helden, Spiele über Bücher und Filme. In Deutschland werden die besten Gesellschaftsspiele jedes Jahr prämiert: seit 1990 und 1979 und gibt es Auszeichnungen, wie der „Deutsche Spielepreis“ und das „Spiel des Jahres“. Jedes Jahr im Oktober finden in Essen auch die internationalen Spieltage SPIEL, die Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele statt. 1981 erschien in Bonn Fachzeitschrift für Brett- und Gesellschaftsspiele “SpielBox”. Um Entwicklung der Brettspiele zu unterstützen, haben die Brettspielsammler im Jahr 2000 in die Europäische Spielesammler Gilde e.V zusammengeschlossen. Als Urvater der deutschen Brettspielbranche gilt Erwin Glonnegger (1925-2016). Interessant ist, dass Brettspiele trotz Erscheinen der digitalen Spiele immer noch beliebt sind. Jedes Jahr erscheinen Millionen neue Spiele auf dem Markt, und die Zukunft der Brettspiele sieht meiner Meinung nach sehr gut aus.