Torres

      Kommentare deaktiviert für Torres
Torres - FX Schmidt/Ravensburger

Spielerzahl: 2 – 4
Alter: 12 +
Dauer: 60 Minuten
Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
Verlag: FX Schmidt/Ravensburger
Jahrgang: 1999/2001

Spielziel/Einleitung

Die Burg des Königreiches ist durch einen Wirbelsturm zerstört worden. Nur noch ein paar Grundmauern sind erhalten geblieben. Nun lässt der König die Burg wieder aufbauen
Und ehrt seinen besten Gefolgsmann…
soll heißen: wer bei den anstehenden Wertungen in möglichst vielen Burgen auf den höchsten Ebenen mit seinen Rittern vertreten ist, wird die meisten Punkte und so auch dem Sieg davontragen.

Beschreibung

Der Spielplan zeigt ein 8 x 8 Felder großes Feld, auf dem 8 Bausteine positioniert werden, sowie eine sich um den Plan schlängelnde Wertungsleiste (bis 265 Punkte!). Jeder Spieler verfügt über 6 Ritter, sowie eine je nach Spielerzahl vorgegebene Menge an Bausteinen. Außerdem haben wir einen Stapel mit 40 Aktionskarten, die im Laufe des Spieles erworben werden können. Zu Anfang wird der König auf eine der 8 Burgen gestellt und jeder Spieler startet mit einem Ritter auf einer anderen Burg.

Das Spiel gliedert sich in 3 Phasen, die jeweils durch eine Wertung abgeschlossen werden, sowie 4 bzw. 3 Spielrunden in denen die Spieler ihre Aktionen ausführen.

Im Laufe des Spiels wachsen die Burgen immer höher, und durch den Einsatz von immer mehr Rittern wird der Platz auf dem Spielplan mehr und mehr eingeschränkt.
Dabei gilt zu beachten, dass sich keine Burgen miteinander verbinden können, und keine Burg höher wachsen kann, als ihre Grundfläche groß ist.

Der Motor dieses Spieles sind 5 Aktionspunkte, die jeder Spieler bei seinem Zug zur Verfügung hat.

Torres - FX Schmidt/Ravensburger

Mit diesen Aktionspunkten darf er aus folgenden Aktionen wählen:
– Einen neuen Ritter einsetzen (2 Aktionspunkte) – Dieser darf nur direkt neben einem schon vorhandenen eigenen Ritter und maximal in der gleichen Ebene wie dieser platziert werden
– Einen Ritter für 1 AP pro Feld bewegen – dabei darf pro Schritt maximal eine Ebene nach oben gestiegen, bzw. die Torbögen der Bausteine einer Ebene durchquert werden und somit größere Strecken mit nur einem Aktionspunkt überbrückt werden
– Einen Baustein ins Spiel bringen (1AP) (dabei dürfen nur maximal 3 Bausteine pro Runde eingesetzt werden)
– Eine Aktionskarte erwerben (1 AP pro Karte) – maximal 2 Stück pro Runde.

Das Ausspielen und Ausführen einer Aktionskarte kostet keine Punkte, allerdings darf nur eine Karte pro Runde ausgespielt werden.
Die Karten berechtigen zu Aktionen wie z.B.:

– Es stehen Ihnen 7 Aktionspunke in diesem Zug zur Verfügung

– Sie können einmalig 2 Ebenen nach oben auf ein freies Feld klettern

– Versetzen Sie einen beliebigen freien Baustein auf dem Spielplan an einen anderen freien Platz…

Bei den Wertungen erhält man für seine Ritter Punkte entsprechend der Ebene, auf der sie platziert sind multipliziert mit der Gesamtfläche dieser Burg. Außerdem gibt es Bonuspunkte für einen Ritter, der in der Königsburg (je nach Phase) in einer bestimmten Ebene steht. Somit heißt es: früh erkennen, welche Burgen wohl am größten und höchsten wachsen und sich dort die besten Plätze sichern und die Gegner auf Distanz halten.

Das Spiel endet nach der dritten Phase (3. Wertung). Wer auf der Wertungsleiste am weitesten vorangekommen ist, gewinnt das Spiel.

Das Spiel hält für erfahrene Spieler auch eine Variante und die Meisterversion bereit.

Bei der Variante hat jeder Spieler den gleichen Satz Aktionskarten (10 Stück) verdeckt vor sich liegen. Will er eine davon erwerben, zieht er die 3 obersten, wählt eine davon aus und schiebt die anderen beiden entweder unter den Stapel, oder legt sie obendrauf.
Dadurch ergibt sich bei den Aktionskarten ein ausgewogeneres Gewicht.

Bei der Meisterversion wird vor dem Spiel eine generelle Aufgabenkarte aufgedeckt. Diese ist für alle Spieler von Bedeutung und wird mit Extrapunkten belohnt.

Die Aufgabenkarten können z.B. lauten:

– Alle Ihre eingesetzten Ritter müssen nach der 3. Wertung auf der gleichen Ebene stehen (50 Extrapunkte)

– 4 Ihrer eingesetzten Ritter müssen nach der 3. Wertung ein Quadrat bilden (50 Extrapunkte)

– Für jeden Ihrer Ritter, der auf einem Randfeld steht, erhalten Sie: bei der 1. Wertung – 2 Punkte, bei der 2. Wertung – 5 Punkte und bei der 3. Wertung – 10 Punkte

Die Spieler müssen sich dann während dem Spiel entscheiden, ob sie lieber auf Erfüllung der Aufgabenkarte, oder lieber “normal” auf die besten Plätze der höchsten Burgen spielen. Im besten Falle lässt sich auch beides verbinden.
Als ob das nicht schon schwierig genug wäre, hat jeder seinen Aktionskartensatz (10 Karten) auf der Hand und darf davon kostenlos maximal eine pro Runde auswählen und ausführen.

Torres - FX Schmidt/Ravensburger

Fazit

Kramer + Kiesling haben mal wieder zugeschlagen und präsentieren uns hier einen taktischen Hochkaräter. Klar, die Story ist aufgesetzt, denn wir haben hier eher ein abstraktes Spiel.
Das Konzept der Aktionspunkte wurde hier chronologisch nach Tikal das zweite Mal aufgegriffen, weswegen viele Spieler Torres eigentlich zur Trilogie Tikal/Java/Mexica hinzuzählen. Nur eben Thematisch kann Torres mit den anderen 3 Spielen nicht mithalten.

Torres - FX Schmidt/Ravensburger

Das Material ist schön und funktionell gestaltet und auch der Spielplan ist übersichtlich und die Randzeichnungen sorgen für ein gewisses Flair. Einzig die Punktezählleiste ist zu mickrig geraten und gerade gegen Ende des Spiels, wenn viele Punkte auf einmal zu vergeben sind, kann es passieren dass man sich verzählt. Hier wäre es fast besser, man würde sich die Punkte auf einem Stück Papier notieren.
Für die Spielergemeinde mag es ein Segen gewesen sein, dass Torres den Spiel des Jahres – Pöppel erhalten hat. Der Gelegenheitsspieler oder die Familie wird sicher an Torres keine große Freude haben. Spieler, die große taktische Möglichkeiten verlangen, kommen hier voll auf ihre Kosten. Wie bei allen Aktionspunkte-Spielen kann es bei Grüblern zu längeren Wartezeiten kommen, dafür bekommt man mit Torres ein herausragendes Spiel, dass in jeder Besetzung bestens funktioniert und auch nach Jahren noch viel Spaß bereitet.
Für versierte Spieler empfehle ich gleich mit der Variante (eigenen Kartenstapel) zu beginnen.
Die Meisterversion ist schon ziemlich heftig und verlangt viel Spielpraxis und Kartenkenntnis.

Meine Wertung

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz

Mehr Wertungen zu diesem Spiel