Full Metal Village

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Full Metal Village Mit dem Titel konnte ich so gar nichts anfangen, brachte aber in Erfahrung, dass der Film eine Art Dokumentation des Wacken Open Air’s ist.
Sehr beschaulich geht es in dem 1800 Seelendorf Wacken in Norddeutschland zu. Die Landwirtschaft nimmt einen Großteil der Arbeit ein und ansonsten beschäftig sich der Durchschnittswackener mit Kaffeekränzchen, Seniorentänzchen und Zockerrunden in der hiesigen Kneipe. Das gefühlte Durchschnittsalter der Einwohner liegt bei weit über 60 Jahren. Die Zivilisation hat weitestgehend einen großen Bogen um Wacken gemacht.
Doch einmal im Jahr für 4 Tage fallen dunkle Horden von nationalen und internationalen Metalanhängern in diese Idylle ein und sorgen für ein total konträres Bild.
Wir erfahren hier den Unterschied zwischen Kalb, Kuh, Bulle und Jungtier, was eine gute Milch ausmacht und wie groß eine Maisstaude werden kann. Außerdem werden die Anfänge des Wacken Open-Air’s zurück ins Gedächtnis geholt.
Die Südkoreanische Regisseurin, die ab und an sogar selbst im Bild ist stellt interessiert Fragen und entlockt den Einwohnern allerhand interessantes aus ihrem Alltag. Sehr oft begleitet von einem trockenen ungewollten Humor.
Zuschauer, die mehr zu dem Festival erfahren wollen, müssen sich sehr lange gedulden, bis der erste Truck mit Dixi-Klos anrollt. Am Ende erleben wir dann die Symbiose zwischen traditionsbewusstem Kleinbürgertum und abgefahrenen Metalorgien. Die liebenswert schrulligen Wackener sind von der Regisseurin treffend in Szene gesetzt und so bleibt ein wahrhaft filmisches Ereignis weitab vom Mainstream zurück, über das man noch lange spricht. Einfach nur kultig!